Mit Bombern in Syrien gegen eine Stadtguerilla in Paris

Zu den Anschlägen in Paris wurde ja schon allerhand gesagt und geschrieben. Es wurde getrauert, Tricoloren über Profilfotos projiziert und es wurde ein Journalist entlassen. Glücklicherweise war ich die ganze Zeit im Urlaub.

Auch Frankreichs Präsident Hollande hat sofort reagiert und Luftschläge auf Rakka befohlen. Damit nicht genug ist, wie ich der Presse heute entnehme, ein Flugzeugträger auf dem Weg in die Region. Da Frankreich die Koalition der Willigen schon seit September mit Flugzeugen unterstützt, ist dieser Schritt tatsächlich keine neue Qualität sondern höchstens eine neue Quantität. Aber wird man so den Krieg gewinnen?

Soweit ich das verstanden habe, ist doch der Grund, warum dem Gegner im Irak, Afghanistan, Syrien usw. so schwer zuzusetzen ist, dass er von den „normalen“ Leuten nicht zu unterscheiden ist, sobald er die Kalaschnikow aus der Hand legt. Wieso meint Frankreich nun, mit noch mehr Luftschlägen etwas bewirken zu können? Entweder wussten sie schon immer, in welchem Haus in Rakka der Terrorist sitzt, wollten ihn aber nicht töten oder sie sind jetzt nicht mehr so zimperlich im Bezug auf Kollateralschäden oder sie verheizen nun ihre Informanten vor Ort (Enigma-Dilemma) für eine politische Show. Zweifel über die Wirksamkeit der Militäraktion sowie den nahenden Sieg sind in jedem Fall angebracht.

Wie gewinnt man einen Krieg? Jede der Parteien versucht die Auseinandersetzung für den Gegner so teuer zu machen, dass er sich den Krieg nicht mehr leisten kann oder will. Die Währung, in der wir Daesh zahlen lassen, sind die Leben von Kämpfern. Auf der einen Seite hat die islamische Zivilisation wütende junge Männer ohne Perspektive unbegrenzt, andererseits bekommen wir sie nicht in ausreichender Zahl erwischt, da sie uns nicht den Gefallen tun, sich zu „ordentlich“ zu Armeen aufzureihen, damit wir sie erschießen können. Selbst wenn wir welche töten, ist der moralische Schaden begrenzt, da das Menschenleben in ihrer Ideologie /Religion, die auf das Jenseits abzielt, nicht viel Wert ist. Man kann also sagen, dass wir derzeit nicht den richtigen Ansatz haben, um den Krieg für Daesh „teuer“ zu machen.

Die Währung, in der wiederum Daesh uns bezahlen lässt ist Terror in unseren Städten. Bislang sind ja die Terroristen, die den Deutschen ans Leder wollten, entweder zu dumm, zu unvorsichtig oder beides gewesen. Doch dabei wird es nicht bleiben. Terror wird kommen. Das heißt Angst in der Öffentlichkeit, Bomben, zerfetzte Körper und das jeder Zeit und gleich nebenan. Sind wir darauf vorbereitet? Ich meine nicht:

  • Europa hat keine ernstzunehmenden Grenzen, um die unentdeckte Einreise ausländischer oder rückkehrender Terroristen zumindest zu erschweren.
  • Es gibt eine Unterstützer-Infrastruktur durch ansässige Sympathisanten, wenn nicht sogar ansässige Terroristen.

Und letztlich wird sich eine Gesellschaft, in welcher die Tränen von abgewiesenen Migranten schwerer wiegen als die Souveränität der Grenzen, nicht in der Lage sein, einen Guerilla-Krieg im eigenen Land zu führen. Die Situation, dass ein Bundeskanzler eine Terrorgruppe besiegt, indem er der Staatsräson wegen eine Geisel preisgibt (Schmidt/RAF/Schleyer 1977) wird es in dieser Welt nicht mehr geben. Das wird eine zutiefst „menschliche“ Gesellschaft, informiert durch einen Erregungs-Journalismus nicht erlauben.

Es ist klar: Daesh spielt das Spiel härter als wir. Wir werden die Konfrontation, so wie sie gerade geführt wird, nicht durchhalten. Entweder wir führen den Krieg vernünftig, und zwar mit Bodentruppen und unter Einbindung aller involvierten Staaten, oder wir stellen uns grundsätzlich die Frage, was wir im Mittleren Osten eigentlich zu wollen haben.

Update 01.12.2015: Deutschland wird offiziell Kriegsmitglied in diesem ziellosen Bombardement. Bei der erprobten Praxis des sich-die-Hände-nicht-schmutzigmachens, welche bislang lediglich aus Waffenlieferungen bestand, wird nun die nächste Eskalationsstufe gewählt: Aufklärungsflüge. Ein bisschen Krieg halt. Damit keiner sagt, Deutschland drücke sich vor der Aufgabe. Bomben schmeißen müssen hingegen dann wieder die anderen.

An invitation for invasion – an open letter to the former occupants of Germany

Mr. President Obama. M. President Hollande, Your Majesty Queen Elizabeth II. (sorry, not you Vlad)

I kindly invite you to occupy Germany you gave us back in 1990. We had high hopes but finally proved not to be trustworthy. We failed managing our own country and brought harm to Europe and ourselves – we still do.

Three good reasons to be alarmed:

  1. Our chancellor is ruling without any opposition worth mentioning.
  2. Our people are brainwashed with an strange ideology and cannot decide between right and wrong.  They won’t listen to reason at all.
  3. The German government forces its will (what society should look like) upon whole Europe.

Our chancellor’s decisions base on obscure reasons and are changing the lives of Europes’s people for centuries to come – presumably not for the better.

Please put boots on the ground. Fast. Damage is already done.

Yours sincerly

Michael J. Weider