Wegen der Ukraine

Möge Putin ein Lump und seine Methoden autoritär und die eines kalten Kriegers sein. Doch dass die faktische Übernahme der Krim und die möglicherweise bevorstehende der Ost-Ukraine gegen das Völkerrecht, nicht nachvollziehbar, undemokratisch und auf ganzer Linie verbrecherisch seien, im Gegenzug die Kräfte der Übergangsregierung und deren Anliegen legitim, das hat man mir in dieser naturgesetzartigen Klarheit, wie es öffentlich gern verhandelt wird, noch nicht überzeugend erklären können. „Excuse me, I am not convinced“ (Joschka Fischer, 2003).

Die historischen Hintergründe, die kulturelle Inhomogenität des Landes sowie die Problematik, welche mit dem Zerfallen der Sowjetunion und den neuen Blockbildungen zu tun hat, bilden einen zu komplexen Zusammenhang, als dass er als Vorlage für diese wenig intelligenten Artikel taugen kann, die mir auf meinem Notebook immer wieder in den Schoß fallen. Auch wenn man gegen Russland in dieser Sache ist, muss man sich schon die Mühe machen, das auch ordentlich zu begründen. Da reicht es nicht aus, sich auf der Seite eines Mainstreams oder von mir aus der eines Klitschkos zu wähnen. Es schreiben einfach viel zu viele Journalisten über ein Thema, von dem sie nicht genug verstehen.

Schlimm nur, sich nun auf der Seite von Jacob Augstein wiederzufinden, denn wenn man der Meinung dieses Brausekopfes ist, ist das normalerweise ein untrüglicher Hinweis darauf, dass man falsch liegt.

So, jetzt warte ich, bis das Honorar vom russischen Geheimdienst auf meinem Konto eingeht oder muss ich dazu noch etwas ausfüllen? Bitte um Klärung, Genossen!